Wer hätte das gedacht? San Francisco im Juli – Wind, Kälte, Nebel.
Hauptsache die Frisur sitzt!
Purer Sunshine State ade, wenn man im Hochsommer nach San Francisco kommt.
Während tagsüber gerade mal Frühlingstemperaturen aufwarten und einem eine mittlere Brise um die Ohren faucht, besetzt der Nebel den Thron des Sommer-untauglichen Wetters in dieser Küstenstadt an der Bay.
Dunst über San Francisco
Wenn man morgens die Vorhänge seines Hotelzimmers aufzieht und auf einen azurblauen Himmel und einen spektakulären Blick auf die Bucht hofft, wartet eine ziemlich graue Suppe auf einen.
An fünf hoffnungsvollen Morgen erwartete mich draussen das bleierne Grau des Dunstes zum Frühstück.
Ungewöhnlich.
Nebel erinnert eher an verhangene Novembertage oder an einen Schleier, der sich an so manchen Spätsommermorgen still über die Felder legt.
Umhüllt vom Nebel
„It’s very usual for San Francisco“, höre ich immer wieder die Locals über das Wetter sagen sagen.
Die übrigens, nennen ihre Stadt niemals Frisco oder SanFran, wie ich ebenso erfuhr.
Es sei typisch für die Bucht von San Francisco (ich schreibe das an dieser Stelle aus, um mich nicht noch weiter als Touri zu outen), dass der Himmel verhangen ist, ständig ein leichter Wind weht und es im Sommer lediglich um die 19 Grad hat.
Super – auf den Google Pics sieht diese Stadt immer nach ‚California Dreaming‘ aus.
Mystische Stille
Der Nebel gibt in dieser Stadt den Ton an. Morgens, während die Stadt noch schläft, dient er als Zudecke, welche sich sanft vom Meer her auf die Bucht legt.
Abends, pünktlich zum Sonnenuntergang, schlängeln sich die grauen Arme durch die Schluchten der Hochhäuser und hinterlassen eine mystische Ruhe, die irgendwie auf die Sinne schlägt.
Es wird irgendwie still in den Gassen, wenn sich der rotblau gefärbte Himmel, plötzlich mit den blau-grauen Nebelschwaden mischt.
Und dann passiert was Komisches.
Dieses Wetterschauspiel bringt eine bleierne Schwere mit sich, welche scheinbar die Menschen langsamer laufen, Autos weniger hupen und den Lärm ringsherum etwas verstummen lässt.
Für einen kurzen Moment scheint San Francisco den Atem anzuhalten.
Faszinierend!
Hat das schon mal jemand beobachtet?
Auf der Suche nach Blau
Um dem Nebel kurzerhand zu entkommen, flüchte ich hoch ins Napa Valley oder runter nach San José.
‚Dort war also die ganze Sommerhitze und der blaue Himmel versteckt‘, dachte ich mir. Und von anderen Wetterphänomenen keinen Spur.
Sobald man raus ist, aus der Bucht von San Francisco, schwindet der Dunst und Sonnenstrahlen machen sich breit.
Überquert man die Golden Gate Brigde, auf dem Weg zurück in die City, begrüsst einen natürlich sofort wieder der kleine schleichende Teppich da oben.
Nach 5 Tagen in dieser bezaubernden Stadt, die mich irgendwie an einen Mix aus Chicago und New York erinnert, habe ich Freundschaft geschlossen mit Mr. Fog.
Ich habe mich abgefunden mit dem grauen Nichts und so lasse ich mich durch die Stadt fegen und schaue wo der Wind mich hinträgt.
Anna
5 KOMMENTARE
– hat das schon mal jemand beobachtet –
Ja, Wir.
Aber mal wieder supi geschrieben – hatten gleich Fernweh und Reisefieber.
Super, das freut mich.
Dann ab nach SääänFrääään.
:-*
Ich war noch nie dort. Und obwohl ich kein grosser Fan von nebelverhangenen Ferien bin, habe ich beim Lesen Lust auf einen Trip nach SF bekommen!
Von dieser Seite hab San Francisco noch nie betrachtet… vielen Dank für diesen interessanten Blickwinkel. Wie faszinierend Nebel doch sein kann, vor allem so schön beschrieben wie von dir 🙂
Liebste Grüße
Danke dir. Stay tuned für den nächsten Artikel. Liebe Grüsse, Anna