So gern ich auch verreise, das Schönste ist doch, wieder nach Hause zu kommen. Aber anstatt den Koffer in die Ecke zu stellen, lästige Post zu öffnen und mich anschliessend auf die Couch zu schmeissen, habe ich eine 6-Punkte-Liste, die es gilt, abzuarbeiten.
Egal wie ge-jet-lagged ich bin, ich hab’s gern schnell wieder ordentlich und aufgeräumt bei mir daheim.
Ich mag es noch, gleich wieder aktiv und beschäftigt zu sein, mit den Banalitäten des schnöden Alltags.
1. Koffer auspacken
Was für ein Tipp, was? Na klar, packt man irgendwann den Koffer aus. Schliesslich braucht man seine Schlappen, Ladekabel und Kosmetikzeugs in Kürze daheim wieder zur Benutzung.
Aber ich kenne wirklich einige Leute, die lassen ihren Koffer erst mal gemütlich in der Ecke oder gar im Keller stehen, und zwar tagelang! (‚Stimmt’s, Mama?’…)
Also Koffer auspacken. Und zwar zügig! Wie nervig, oder?
Der 23 Kilo-Koloss, der einen nur daran erinnert, dass die schöne Zeit nun vorbei ist, will entleert werden, um als Staubfänger wieder brav in einer Ecke im Keller zu verschwinden.
Da zeigt sich mal wieder, wie vorteilhaft es ist, wenn man nur mit Handgepäck reist. Hopsasaaa!
Die 7 Sachen (oder 700) sind schnell ausgepackt und sortiert.
Kosmetik, Schmuck und Sonnenbrille liegen umgehend wieder an ihrem gewohnten Platz und im Handumdrehen kullern nur noch ein paar Grashalme oder Sandkrümel, als Andenken an Vacay-time auf dem Kofferboden herum.
Wohin aber mit den ganzen Klamotten, von denen man die Hälfte in den Ferien nicht mal auseinander gefaltet, geschweige denn getragen hat?
2. Urlaubsklamotten waschen
Und zwar ALLES.
Ich bin nicht unbedingt ein Wasch-Maniac aber ich ziehe es vor, alle meine Sachen, ob getragen oder ungetragen, nach meinen Reisen zu waschen.
Egal, ob ich auf einem Weekend-Trip, einer Geschäftsreise oder transatlantisch unterwegs war – meine Bunt-Weiss-Schwarz-Häufchen sind schnell zusammengerauft und die Trommel dreht sich fröhlich im Kreis.
Ich weiss nie, ob sich eine Motte, ein Sandfloh, Bettwanzen (das ist meine grösste Panik), fremde Haare oder einfach nur balinesischer Staub an meinen Klamotten oder in meinem Koffer verirrt haben.
Ich will, dass sich nichts davon bei mir zu Hause einquartiert.
Bei 40°, 60° oder 90° werden alle unerwünschten Mitbringsel auf einem Ariel-Teppich die Niederungen des Waschmaschinenabflusses heruntergespült – und meine Klamotten auf „zu-Hause-Standard“ durchgeschleudert.
3. Koffer aussaugen
Nein ich spinne nicht, ich hab’s nur gern sauber.
Was sich während einer Reise da so alles ansammelt? Unglaublich. Ich frage mich wo der ganze Fusselkram im Koffer oder der Handtasche immer herkommt?
Sand, Teile vom Strohhut, Kekskrümel, Papierfetzen – und dabei war ich nur 3 Tage in Portofino!
Ich warte schon darauf, bis ich irgendwann mal einen Gekko oder `ne Eidechse in den Katakomben meines Koffers erwische.
Jedoch weiss ich nicht, ob die dann durch den Schlitz eines Handstaubsaugers passen würden.
Stay tuned.
4. Haare waschen
Ja, ich hab’s wohl mit dem Waschen…
Ich habe meist keine Zeit und Lust am letzten Tag am Urlaubsort noch meine Haare zu waschen und zu stylen, und selbst wenn.
Von der Abreise bis ich zu Hause ankomme, sind so manche Stellen, die ich mit dem Kopf berühre, fragwürdig sauber und zweifelhaft rein.
Meine Haare touchieren zuletzt das Kopfkissen und Headboard des Hotelbettes, bevor es zum Check-out und Richtung Hometown geht.
Unterwegs lehne mich an Kopfstützen im Taxi, wuschel an der Kopflehne des Fliegers oder der Bahn herum oder lehne mich bequem zurück in den Sitz der Business-Lounge, wenn ich einen Stopp-over habe.
Alles Teile die täglich von zig Menschen frequentiert und benutzt werden und nicht unbedingt im Fokus jeder Reinigungsmannschaft stehen.
Genau genommen knutscht mein Haarkleid auf diese Weise unwissentlich mit Hinz und Kunz der Reisewelt.
So leg ich mich daheim jedenfalls nicht in mein frischbezogenes Bettchen.
Hashtag: CleanVerdammtNochmalEverything
5. Maske auflegen
Ich bin eh ein Masken-Fan, egal ob nach einer Reise oder als Home-Ritual.
Ich gehöre zu denjenigen, die einfach das Beste hoffen und an das Wirksamste glauben, wenn sich eine Maske „Anti-Pollution, Anti-Stress, Anti-Urlaubsende“ nennt und einem vorgaukelt, die Haut-Welt wäre nach 10 Minuten wieder ins Gleichgewicht gebracht.
Und dies intensiv und langanhaltend! Jawohl!
Nachdem ich das oben beschriebene Prozedere hinter mich gebracht habe, schminke ich sämtliche Reisestrapazen vom Gesicht und trage irgendeine Pflegemaske auf.
Mit den Resten meiner Zen-Ferienstimmung bilde ich mir ein, das diese lebensverändernde Maske alles wahr werden lässt, was auf der Verpackung versprochen wurde.
Nun ja, es ist wohl nichts verkehrt an einer Portion Feuchtigkeitspampe nach einem 8 Stunden Flug!
6. Urlaubsfeeling verlängern
Wenn irgendwie möglich, vermeide ich es, am Tag der Heimkehr zu telefonieren.
Niemand soll mich aus meiner Travel-Bubble mit seinem Alltagsgeplänkel rausholen.
Ich versuche so lange wie möglich im Ankommen-Modus zu bleiben.
Nach dem ganzen Trubel und Stress, den so eine Reise mit sich bringt, habe ich eh keinen Bock auf Geschnatter, sondern ziehe es vor, noch etwas in meinem cozy Reise-Cocoon zu verweilen.
Während meine 7 Sachen auf dem Wäscheständer baumeln und mich irgendeine Duftkerze an die Provence erinnert, checke ich mit frisch gewaschenen Haaren noch schnell mein Bankkonto und vermeide es, mal kurz in Ohnmacht zu fallen.
Sollte ich wider Erwarten von meinem Konto-Koma erwacht sein, schaue ich, dass ich mich noch etwas beschäftigt halte, vor allem wenn ich gerade aus einer anderen Zeitzone heimkomme.
Durchhalten, ist dann die Devise. Bloss nicht schlafen!
Und wenn doch, lieber den Wecker auf 1 Stunde Power Nap stellen, um dann trotzdem komplette 3 Stunden durchzuschlafen und gerädert wieder aufzuwachen.
Meist raffe ich mich aber auf und lege eine Runde Sport ein. Irgendein Work-out zu Hause, damit ich nicht ins laute Gym muss.
Klappt für mich ausserordentlich gut, um die Zeit bis zur angepassten Schlafenszeit zu überbrücken und den Jet-Lag etwas auszutricksen.
Fürs Finetuning gibt’s ab und an noch etwas Melatonin, bis mich der Alltag zu Hause gänzlich wieder hat.
Happy Heimkommen!
2 KOMMENTARE
Der Tipp alles gut zu waschen, auch den Koffer, finde ich gut. Mein Bruder war mal in einem Hotel und hatte Bettwanzen nach Hause mitgenommen. Das war kein tolles Erlebnis.
http://www.derschaedlingsbekaempfer.at/de/graz/
Ach du meine Güte, furchtbar. Ist mir zum Glück noch nie passiert. Aber vielleicht bin ich da zu akribisch mit meinen After-Vacation-Hausaufgaben 🙂
Liebe Grüsse, Anna