Woran merkt man eigentlich, dass man wirklich oft verreist und sehr viel unterwegs ist?
Hagelt es am Boarding Gate irgendwann gratis Upgrades in die Business Class? Bekommt man, dank Loyalty Card einer Hotelkette, beim nächsten Check-in den Deluxe-Room und somit eine Kategorie höher als gebucht?
Sicherlich von jedem ein bisschen.
Aber wer profitiert schon ständig von solchen Benefits? Schliesslich wollen die Meilen, Punkte und Sterne erst mal hart erreist werden, bevor man etwas zurück bekommt.
Mir sind irgendwann mal kleine Dinge aufgefallen, an welchen ich festmache, dass ich wahrscheinlich ein paar Momente öfter zu Luft, Land und Wasser unterwegs bin, als vielleicht meine Nachbarn.
Meine Analyse hat folgendes ergeben:
#1 Airport Codes
Mir ist aufgefallen, dass ich bei Textnachrichten oder während anderer schriftlicher Kommunikationsmittel die meisten grossen Städte die einen Flughafen haben, immer mit dem Airport Code benenne.
Fliege ich über Dubai nach Singapur sieht meine Message etwa so aus: „Bin unterwegs von ZRH über DXB nach SIN, lass uns am Wochenende dann in MUC treffen, melde mich wenn ich gelandet bin“.
Das mache ich mit so ziemlich allen Städten die mir bekannt sind und deren Airport Code ich auswendig kenne.
Oft werde ich gefragt, was ich mit diesen oder jenen Abkürzungen meine. Das erinnert mich dann daran, dass meine 3 Buchstaben wohl nicht jedem aus dem FF bekannt sind.
#2 Passport Nummer
Da sitze ich doch gerade in meinem Virgin Australia Flieger von Sydney nach Auckland. Und spontan fiel mir etwas auf.
Im Flieger bietet sich offensichtlich die ideale Zeit solche Texte runterzutippen.
Wie auf vielen dieser internationalen Flugreisen, die ein Visa-pflichtiges Land als Destination haben, verteilen die charmanten Stewardessen Einreisezettelchen, die vor der Immigration im Irgendwo auszufüllen sind.
Mit lustigen Fragen, ob man Blumensamen, Käse oder die Schweinegrippe bei der Einreise mit sich führe, wird man kurzerhand unterhalten und Zum ankreuzen verpflichtet.
Dann kommt die Frage zur Passport Nummer.
Während die meisten Leute erst mal den Reisepass hervorkramen und die Nummer suchen müssen, ist es der Punkt beim ganzen Ausfüllprozedere, den ich blind mit Links runterschreiben kann.
Ist das gut oder schlecht?
Keine Ahnung, es erinnert mich daran, dass ich wahrscheinlich verdammt oft und lange an Reinreise-Counter-Schlangen angestanden bin.
Gelobt seien die Smart-Gate Schalter wie in mittlerweile vielen europäischen Städten, die das Ausfüllen, Ankreuzen, sowie auswendig lernen der Reisepassnummer ersparen.
Schlange stehen exklusive.
#3 Immigration Desk
Gibt es striktere Einreise-Regeln und keine Smart-Gates heisst es erst Mal warten.
Einmal an der Reihe und von einem der überaus freundlichen und erstaunlich höflichen Beamten am Immigration Desk angekommen, gilt es dieses unterhaltsame Blatt Papier dann wieder abzugeben.
Immigration-Time! Reisepass und Zettelchen vorzeigen, bitte!
Schliesslich muss ja schriftlich belegbar sein, dass man keine Ambitionen zum Gärtnern, Inspiration zur Vorbereitung einer Käseplatte oder den Entschluss gefasst hat, eine lebende Virenschleuder zu sein.
Spässchen beiseite.
Oder auch nicht.
Neulich fragte mich an genau solch einem Schalter die Beamtin, mit welcher Absicht ich kürzlich so oft international gereist wäre.
‚Ganz schön indiskret Lady‘, dachte ich mir.
Dann fiel mir erst Mal auf, dass ich anscheinend wieder ein kleines Sammelalbum an elektronischen Einreise-Stempeln angehäuft hatte.
Schade, dass mich eine Zollbeamtin erst daran erinnern muss, wieviel ich tatsächlich verreise und unterwegs bin.
Aber noch viel schlimmer – die für fast jeden ersichtliche geographische Fussspur die ich offenbar hinterlasse.
Hat man denn nirgends seine Ruhe vor den kleinen Spionen? Unverschämt.
#4 ‚Welcome Back‘ – Wifi Code
Wenn es mich mal nicht auf den internationalen Spielplatz verschlägt, tummle ich mich gern zu jeder Jahreszeit wiederholte Male in meinen europäischen Lieblingsstädten.
Barcelona, Paris, London, Rom.
Mal kurz Kaffee trinken, nur woanders.
Ich bin ein Gewohnheitsmensch – darum gehe ich an geliebte Orte immer gern zurück.
Ob zum Nächtigen, Loungen oder Sonnenuntergang Anschauen – wo es mir gefällt, komme ich wieder hin zurück.
Noch bevor ich über die Schwelle der Location trete, ist mein iphone schon vor Ort – brav eingeloggt im altbekannten WLan, dessen Code wohl noch gespeichert ist, von damals irgendwann.
Welcome back, Fremder!
#5 Die Liste
Wer denkt sich eigentlich so eine Liste aus?
Naja, so mancher Blödsinn fällt einem halt ein, auf einem 3 Stunden Flug von Sidney ins Hobbit-Land.
Und wenn man nicht allzu oft verreist, könnte man vielleicht auch nicht auf die Idee kommen, dass es andere Erkennungsmerkmale für Vielreisende gibt, als nur der Meilenstand auf der Miles & More Card.
Stimmt’s?
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Happy Travels!